Nikotin ist ein toxisches Alkaloid. Es gilt als der wesentliche Wirk- und Suchtstoff im Tabak. Nikotin ist ein starkes Nervengift. Wenn ein Kleinkind eine einzige Zigarette essen sollte, kann es durch das Nervengift Nikotin sterben, das ist somit stärker als Arsen. Für einen Erwachsenen wirken 1 mg/kg Körpergewicht als tödlich.
Durch das Inhalieren bzw. Rauchen nimmt man im Allgemeinen keine letale Dosis zu sich. Das Nikotin wird über die Lungenbläschen vom Blut aufgenommen. Dadurch lösen sich etwa 30 % des in der Zigarette enthaltenen Nikotins. Bei intensivem Inhalieren werden bis zu 85 % resorbiert. Es aktiviert in wenigen Sekunden sogenannte nikotinerge Acetylcholinrezeptoren des vegetativen Nervensystems, was zu physiologischen und psychischen Veränderungen führt wie etwa:
• Verengung der Blutgefäße
• Zunahme der Herzfrequenz
• Blutdruckanstieg
• Abnahme des Hautwiderstandes
• Absinken der Hauttemperatur
• Steigerung der psychomotorischen Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistung
Durch das Nikotin kommt es zudem im Gehirn zu einem Anstieg der Botenstoffe: Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin) sowie von Serotonin, Vasopressin, Betaendorphin, Cortisol, Prolaktin, und dem Wachstumshormon. Den Neurotransmittern Dopamin, Adrenalin, Betaendorphin kommt eine wichtige Funktion in der Entstehung der Abhängigkeitserkrankung zu. Die Wirkungen des Nikotins auf das cholinerge System und Noradrenalin liegen in der Steigerung der Leistungsfähigkeit sowie der Gedächtnisfunktionen. Die Zunahme an Betaendorphin sorgt für die Reduktion von Angst und Anspannung, der Anstieg von Dopamin und Adrenalin zusätzlich auch für die Gewichtskontrolle und das Nachlassen von Entzugssymptomen. Starker Nikotinkonsum korreliert im EEG mit hochfrequenten Beta-Wellen, die eine wache und konzentrierte Bewusstseinslage anzeigen.