Höchste Auszeichnung für rauchfreie Gesundheitseinrichtungen
Bild: Am 20.9.2023 wurde die Rezertifizierung mit dem „Rauchfrei-Goldstatus“ an die Vertreter der Stiftung Maria Ebene verliehen, (v.l.) Wolfgang Grabher, MSc., Clean-Leiter in Feldkirch, David Junker, MMSc., Projektleiter für das „Rauchfreie Krankenhaus“, sowie Primar und ärztlicher Leiter, Dr. Philipp Kloimstein, MBA.
Erneut konnte sich das Krankenhaus Maria Ebene mit der höchsten internationalen Auszeichnung im Bereich rauchfreier Gesundheitseinrichtungen zertifizieren. Der Goldstatus „Rauchfreies Krankenhaus“ wird dabei für besonderes Engagement und aktive Maßnahmen im Bereich Nikotinprävention und Raucherentwöhnung vergeben – österreichweit gibt es nur vier Einrichtungen mit Gold-Zertifizierung. Im Rahmen der offiziellen, feierlichen Verleihung gestern in Wien konnten Primar Dr. Philipp Kloimstein, MBA, sowie David Junker, MMSc, Leiter der Beratungsstelle Clean Feldkirch und Wolfgang Grabher, MSc, Leiter der Beratungsstelle Clean Bregenz, den Preis entgegennehmen.
Die Stiftung Maria Ebene, das Vorarlberger Kompetenzzentrum in allen Suchtfragen, setzt sich seit Jahren für ein rauchfreies Krankenhaus sowie im Bereich der Nikotinprävention und Nikotinentwöhnung ein. Bereits 2019 wurde dieses Engagement mit Gold ausgezeichnet und nun erneut mit der höchsten internationalen Auszeichnung rezertifiziert. Die Übergabe des Preises durch das „Global Network for Tobacco Free Healthcare Services“ erfolgte gestern anlässlich der „29. International Conference on Health Promoting Hospitals and Health Services“ in Wien. Stellvertretend für die Stiftung Maria Ebene nahmen ihr Primar und ärztlicher Leiter, Dr. Philipp Kloimstein, MBA, der Projektleiter „Rauchfreies Krankenhaus Maria Ebene“ und Leiter der Beratungsstelle Clean in Feldkirch, David Junker, MMSc., sowie Wolfgang Grabher, MSc., Leiter der Beratungsstelle Clean in Bregenz, die neuerliche Gold-Zertifizierung entgegen.
Internationale Anerkennung für Aufklärungsarbeit und Engagement
Die Stiftung Maria Ebene arbeitet im Bereich Raucherschutz und -behandlung mit einem breit aufgestellten Team, von den Mitarbeitenden im Krankenhaus in Frastanz, über die Beratungsstellen Clean bis hin zur SUPRO – Gesundheitsförderung und Prävention. Seit Jahren werden unterschiedliche Programme, ambulant und stationär bzw. von Einzel- bis Gruppentherapien, umgesetzt. „Die Auszeichnung bedeutet eine schöne und internationale Anerkennung für das vielseitige Angebot der Stiftung Maria Ebene von Präventionsarbeit, öffentlicher Aufklärungsarbeit bis hin zu unseren unterschiedlichen Therapieangeboten“, freut sich Primar Kloimstein. Schließlich ist die internationale Rauchfrei-Zertifizierung an eine Reihe von Maßnahmen und Vorgaben geknüpft: Unter anderem sieht sie das Verbot jeglicher Annahmen von Unterstützungen durch die Tabakindustrie oder das Verbot des Verkaufs von Tabakwaren und verwandter Erzeugnisse vor. Weitere Kriterien sind aktive Aufklärungsarbeit und die Förderung zur Reduktion des generellen Tabakkonsums, um schädliche Gesundheitsfolgen zu reduzieren, der generelle Schutz vor Tabakrauch und das Schaffen einer rauchfreien Umgebung oder genauso die aktive Unterstützung von Raucherinnen und Rauchern bei der Nikotinentwöhnung. „Für schwere Raucher:innen, also solche mit bereits körperlichen Folgen wie beispielsweise Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, bieten wir hier zusätzlich zu den ambulanten Angeboten etwa auch stationäre Programme zur Raucherentwöhnung am Krankenhaus Maria Ebene an“, erklärt Kloimstein.
Rauchen nach wie vor die häufigste Sucht in Österreich
Jede vierte bis fünfte Person in Österreich raucht. Damit bleibt das Rauchen die nach wie vor häufigste Suchterkrankung in Österreich. „Bei den jungen Menschen nimmt die Zahl der Raucherinnen und Raucher zwar langsam ab, die Folgen sind jedoch weiterhin fatal und neue Nikotinprodukte wie z.B. Nikotinbeutel und E-Zigaretten sind stark im Trend“, unterstreicht Projektleiter und Psychologe David Junker, MMSc., und ergänzt: „Bei psychisch erkrankten Personen ist die Häufigkeit mit rund 40 bis 50 Prozent Rauchenden sogar noch deutlich höher. Und wir wissen, dass rund 12 Prozent der Todesfälle in Österreich mit den Folgen von Rauchen assoziiert sind.“ Mit dem Rauchen erfolgreich, dauerhaft und ohne externe Hilfe aufzuhören, ist oft nur schwer möglich. „Das liegt an den vielschichtigen Aspekten des Rauchens zusammen mit einer stark wirkenden Substanzabhängigkeit. Zudem haben wir eine Reihe von eingeübten Verhaltensweisen und -ritualen, die im Alltag häufig tief verwurzelt sind“, bestätigt auch Wolfgang Grabher, MSc. Ein Ausweichen auf mildere Zigaretten oder e-Zigaretten ist aus fachlicher Sicht keine Lösung, da weiterhin eine körperliche Schädigung erfolgt. Die Sucht bzw. Abhängigkeit bleibt bestehen und es kommt somit zu einer eigentlichen Suchtverlagerung. „Abhilfe kann hier eine ambulante Therapie, teilweise in der Gruppe mit anderen Raucherinnen und Rauchern, schaffen. Wobei die einzige Voraussetzung dafür zumindest ein Funke Eigenmotivation ist. Alles weitere erarbeiten wir uns gemeinsam“, so Mag. Kerstin Andreatta, MSc., klinische Psychologin und Therapeutin der Stiftung Maria Ebene in der Nikotinentwöhnung weiter.
Unterstützung bei der Raucherentwöhnung
Bei der Raucherentwöhnung können gezielte suchtpräventive oder auch suchttherapeutische Methoden helfen. Eine dieser Maßnahmen ist das Programm „NIKOTEEN“ für Jugendliche, das durch die SUPRO – Gesundheitsförderung und Prävention, betreut wird. Eine umfassende suchttherapeutische Maßnahme ist das Raucherentwöhnungsprogramm „Wieder frei atmen!... Auf dem Weg zum Nichtraucher“, das seit 2013 im Krankenhaus Maria Ebene angeboten wird und sich als sehr wirksam erwiesen hat. In Vorarlberg werden vorhandene Angebote zur Raucherentwöhnung über die unterschiedlichen Versicherungsträger gefördert, Erstgespräche sind dabei kostenlos. Unter der österreichischen Rauchfrei-Telefonnummer 0800 810 013 erhalten Raucher:innen, Ex-Raucher:innen sowie Angehörige und Interessierte umfangreiche Informationen oder auch individuelle Beratungsgespräche.