Jahresbericht 2014
Die jungen Alkoholpatienten kämpfen sehr oft mit zusätzlichem Cannabismissbrauch, die trinkenden Frauen sind meist auch noch von Beruhigungsmitteln abhängig, die Drogensüchtigen konsumieren ohnehin oft alle möglichen Substanzen mit berauschender Wirkung. Viele Kokainabhängige konsumieren oft harte Alkoholika, zahlreiche Spielsüchtige sind von Beruhigungsmitteln abhängig geworden und der „Killer Nr. 1“, die Zigarette, ist ohnehin über alle Suchtarten hinweg bei ca. 90 % verbreitet. Nicht umsonst haben wir am Krankenhaus Maria Ebene deshalb ein eigenes Rauchentwöhnungsprojekt installiert.
Themenschwerpunkt Nikotin
Ein Schwerpunkt in der Tätigkeit des vergangenen Jahres war das unter Patronanz der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und mit unterstützung des Landes durchgeführte Raucherprojekt.
Das Projekt „Niko-Teen“ – ein mehrstufiges Tabakpräventionsprogramm für Vorarlberger Jugendliche – wurde eingeführt. Mit mehreren, aufeinander abgestimmten Modulen informiert und sensibilisiert „Niko-Teen“ junge Menschen bezüglich des Tabakkonsums und stärkt ihre persönlichen Ressourcen. Nichtrauchen wird als Norm etabliert. Durch den „Niko-Teen“- Mitmach-Parcours wurden 264 Jugendliche erreicht und über die Gefahren und Auswirkungen des Tabakkonsums sensibilisiert. In anschließenden Unterrichtseinheiten und Workshops wurden dann Standpunkte und Konsumverhalten reflektiert.
Auch im Krankenhaus Maria Ebene sind die aktuellen Zahlen zum Raucherprojekt beeindruckend: Letztes Jahr fanden 450 Beratungs-/Abklärungsgespräche statt. Insgesamt wurden 16 Gruppenentwöhnungen und 55 Einzeltherapien durchgeführt. 83 Patienten nahmen die unterstützung in der Raucherentwöhnung durch Akupunktur wahr und 26 Patienten konnten die dreiwöchige stationäre Entwöhnungstherapie, ein in Österreich einzigartiges Angebot der Stiftung Maria Ebene, absolvieren.